Die deutsche Wirtschaft – wie agil und flexibel ist sie wirklich?

Die deutsche Wirtschaft – wie agil und flexibel ist sie wirklich?

Der aktuelle Flexibilitätsmonitor von Aurum Interim Management zeigt: Die durchschnittlichen Flexibilitätskennzahlen deutscher Unternehmen liegen bei 3,67 von 6.

Foto: @Unsplash

Eine entscheidende Fähigkeit, die Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen kann, sind Agilität und Flexibilität. Das liegt daran, dass sich Märkte, Marktanforderungen und auch Verbraucherbedürfnisse in raschem Tempo verändern. Vor diesem Hintergrund hat Aurum Interim Management, einer der führenden Interim Management Provider in Deutschland, gemeinsam mit der Kölner CBS International Business School erstmals einen wissenschaftlich gestützten Flexibilitätsindex für Unternehmen konzipiert. Das Resultat: In puncto Flexibilität und Agilität liegen deutsche Wirtschaftsunternehmen mit einem Index von 3,67 von 6 im mittleren Bereich.

In deutschen Unternehmen ist man zu rigide und nicht anpassungsfähig genug“, äußert sich Samir Jajjawi, der Geschäftsführer des Interim Management Providers Aurum Interim Management, zu den Resultaten des ersten Flexibilitätsmonitors. „Nicht zeitgemäße IT, fest verankerte Strukturen, inflexible Personalsysteme und eine nicht dem Zeitgeist entsprechende Unternehmensstrategie sind Hemmnisse, die die Veränderungs- und Zukunftsfähigkeit und damit den Unternehmenserfolg erheblich beeinträchtigen.

Für Unternehmen sind Flexibilität und Agilität von großer Bedeutung – auch die Teilnehmer der Studie sehen das so. So halten rund 70 Prozent der knapp 500 Unternehmen in der Studie Flexibilität und Agilität für wesentliche Erfolgsfaktoren (4,86), allerdings attestieren nur 42 Prozent ihrem Unternehmen, dass sie flexibel sind (3,82). „Die Auswertung des Flexibilitätsmonitors 2020 zeigt, dass es eine Diskrepanz zwischen Relevanz und Realität gibt“, betont Samir Jajjawi. „Diese Lücke zu schließen, ist die entscheidende Herausforderung. Dabei können Unternehmen an verschiedenen Stellschrauben drehen, um aus einer Steigerung der Flexibilität eine Steigerung des Erfolgs zu erzielen.“

In sechs Bereichen zu mehr Erfolg durch mehr Flexibilität

Aurum Interim Management und CBS haben für den Flexibilitätsmonitor insgesamt sechs Bereiche identifiziert. Das sind Unternehmensstrategie und -kultur, Arbeits- und Organisationsstrukturen, Personalinstrumente, Führungskräfte, Mitarbeiter und das Arbeitsumfeld mit seinen IT-Tools. Das Ziel der bisher einzigartigen Studie: die Erarbeitung eines wissenschaftlich basierten Flexibilitätsindexes. „Dabei handelt es sich beim Flexibilitätsindex um ein hochspannendes Instrument, das zur Messung des Flexibilitätsgrades der Wirtschaft, aber auch der Flexibilität eines einzelnen Unternehmens herangezogen werden kann“, beschreibt Prof. Dr. Anja Karlshaus von der CBS International Business School. Dies geschieht nicht nur als abstrakter Wert, sondern heruntergebrochen auf verschiedene Unternehmensbereiche. Das Zusammenspiel dieser sechs verschiedenen Dimensionen liefert die Grundlage für Flexibilität und Agilität. Im Durchschnitt liegen die befragten Unternehmen mit einem Flexibilitätsindex von 3,67 im mittleren Bereich. Signifikant höhere Werte weisen Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern (4,3) oder Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 50 Millionen Euro (4,06) auf. Flache Hierarchien begünstigen aber auch die Flexibilität. Die Erfahrung zeigt dies nicht nur. 

Den Beweis liefert erstmal der Flexibilitätsindex. So zeigen Unternehmen, die angeben, mit flachen Hierarchien zu arbeiten, einen signifikant höheren Flexibilitätswert auf: 4,66 gegenüber 2,68 bei Unternehmen, deren Arbeits- und Organisationsstrukturen nicht durch flache Hierarchien geprägt sind.

Hohe Investitionsbereitschaft und Kreativität steigern die Flexibilität

Der Aurum Interim Management Flexibility Monitor zeigt als weiteres interessantes Ergebnis auch den direkten Bezug zwischen der Bereitschaft der Unternehmen zu investieren und ihrer Flexibilität. Die Flexibilität ist umso höher, je höher die Bereitschaft ist, in die Entwicklung von agilen Kompetenzen und Fähigkeiten zu investieren. Eine sehr hohe Investitionsbereitschaft der Unternehmen liegt mit einem Flexibilitätswert von 5,23 deutlich über dem Durchschnitt von 3,67. Besteht hingegen keine solche Bereitschaft, sinkt der Wert um mehr als die Hälfte auf 2,27. Dies erlaubt für Aurum Interim Management-Geschäftsführer Samir Jajjawi nur einen Schluss: „Flexibilität kann sozusagen gekauft werden. Diejenigen, die mehr investieren, werden mit mehr Agilität belohnt.“ Einen deutlichen Einfluss auf Flexibilität und Agilität hat aber auch der Einsatz von Kreativitätstechniken. So weisen Unternehmen, die sehr häufig mit Kreativitätstechniken wie Scrum, Design Thinking oder einem Innovation Lab arbeiten, einen Flexibilitätsindex von 4,70 auf. Werden solche Techniken jedoch nie eingesetzt, reduziert sich der Wert auf 3,33. Das bedeutet für Jajjawi einen deutlichen Aufruf an die Firmen, das kreative Leistungspotenzial viel stärker zu fördern und zu verankern.

Eine repräsentative und wissenschaftlich fundierte Studie 

Wo die Unternehmen in Deutschland aktuell liegen, zeigen die Resultate des ersten Flexibilitätsmonitors. Die Ergebnisse zeigen aber auch, wie viel Potenzial noch in den Firmen steckt. „Durch mehr Flexibilität wollen wir dieses Potenzial heben und eine Steigerung des Erfolgs bewirken“, bekräftigt Samir Jajjawi. „Gerade der Einsatz professioneller Interim Manager kann hier hilfreich sein, indem mit geschultem Auge veraltete Strukturen aufgebrochen und neuartige, wesentlich flexiblere Modelle eingeführt werden. Das erfordert ebenfalls die Optimierung existierender Arbeitsweisen oder sogar die Implementierung vollkommen neuer Methoden.“, so Samir Jajjawi. Für die Studie „Flexibilitätsmonitor“ wurden fast 500 Unternehmen unterschiedlicher Unternehmensgrößen in Deutschland online befragt: angefangen bei Großunternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro oder bei mittelständischen Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten und einem Umsatz von weniger als 50 Millionen Euro.

Die Aurum Interim Studie deckt auch hinsichtlich der Branchenverteilung ein weites Spektrum ab: vom Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau über die Branchen Telekommunikation, IT, Handel und Konsumgüter bis hin zur Energiewirtschaft oder dem Dienstleistungssektor. Die Studie wurde im Herbst 2019 von Aurum Interim Management in Zusammenarbeit mit der CBS International Business School entwickelt und durchgeführt.

Samir Jajjawi

Managing Partner

Aurum Interim GmbH

Hafenstrasse 1
40213 Düsseldorf

+ 49 211 159706-14

jajjawi@aurum-interim.de

www.aurum-interim.de

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